Hausandacht am Sonntag Lätare,
Pfaffenhofen 14. März 2021, 9:30 Uhr

Die Hausandacht beginnt mit dem Glockenläuten um 9:30 Uhr, es folgen Begrüßung, Gebet, Psalm und Evangelium. Die Fürbitte geht über ins Vaterunser mit dem Geläut der Vaterunser-Glocke (9:40 Uhr). Nach dem Segen läuten noch einmal die Glocken.

Wenn Dein Kind Dich fragt

Was bedeutet (lat.) Lätare?

„Freut euch!“ Der Sonntag ist die Mitte der Passionszeit. Als wäre er ein hoher Berg, und der nächste Berg der Freude (Ostern) ist schon in der Ferne zu sehen – aber dazwischen liegen noch Täler der Trauer.

Begrüßung

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir kommen zu dir, Gott, aus aller Unruhe, mit so vielen Gedanken, die wir uns machen über das Leben und unsere Welt. Wir kommen zu dir mit unseren Sorgen und Ängsten, mit Sehnsucht und Hoffnung. Wir legen ab, was uns Unruhe macht und auf uns lastet.

Gebet

Gott, ich bin hier (wir sind hier). Und Du bist hier. Ich bete (wir beten) zu Dir im Glauben: Ich bin (Wir sind) verbunden mit Dir. Mit anderen, die zu Dir beten. Genau jetzt. Es ist Sonntag! Wir sind verbunden, auch wenn es niemand sieht. Wir sind verbunden, ganz gleich, was geschieht. Du bist hier bei mir (uns) – das genügt. Amen.

Lesung nach Psalm 84 (in Auszügen)

Das prachtvolle Haus, das da steht, auf grünem Hügel,

weite Flügel schattenreiche Veranden, hohe Fenster tiefe Räume, dieses dein Haus,

wo alles willkommen ist, wo alles wohnt – die Sperlinge dürfen mit an den Tisch,

die Schwalbe baut unter der Rinne ihr Nest – ich bin eines ihrer Jungen.

Unruhig ist mein Herz, ungestüm habe ich. nach diesem Ort verlangt.

Menschen, wo auch geboren – wissen nicht, was sie treibt – sind unterwegs hin zu dir.

Quer durchs leere Land, über dunkle Gewässer, durch Wälder, über den Bergkamm, über den Gipfel gehen sie blindlings

Und dann, eines Tages, stehen sie da. Dürfen wir bleiben? Ihr dürft.

Sie schlagen die Zelte auf zwischen deinen Zedern, unter deinen Eichen, liegen ausgestreckt im hohen Gras – ganz selig.

Lieber einen Tag nah bei dir, als Tausende weit weg von dir, lieber einen, als Tausende weit weg von dir.

(übertragen von Huub Oosterhuis)

Evangelium des Tages – Joh. 12, 20-14

Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest. Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen's Jesus. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

Fürbitte

Guter Gott, ich soll mich freuen trotz Trauer und Leid um mich herum? Wie kannst du mir Freude befehlen? Das kann ich nicht, war mein erster Gedanke. Dann dachte ich an das, wofür ich tagtäglich dankbar bin, was mir geschenkt ist, worüber ich mich auch freue, wenn ich traurig bin – das Lächeln meines Kindes, die strampelnden Füße meines Enkelkinds, das Brot, das ich esse, das Buch, das mich inspiriert…jetzt, wo ich in Gang gekommen bin, finde ich noch mehr. Freude auf Befehl klappt nicht immer. Wenn doch, dann finde ich dennoch gute Gründe, mich zu freuen. Danke, guter Gott. Ich lege dir ans Herz diejenigen, denen es nicht gut geht, bitte für sie und andere Traurige. Bitte für meine Familie und Freunde, aber auch für meine Gemeinde vor Ort. Ich bin verbunden mit vielen, auch wenn ich sie im Moment selten sehe.

In der Stille nenne ich (nennen wir) dir die Namen von Menschen, an die ich (wir) besonders denke/n:

⟩Stille⟨

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Gott sendet mich (uns)

Jesus gibt mir (uns) den Heiligen Geist. Ich atme ein. Ich atme aus. (Wir atmen ein. Wir atmen aus) – ohne Angst. Ich bin (wir sind) umgeben von Gottes Kraft, die alles schafft. Ich verbinde mich (wir verbinden uns) mit dir, Gott, und mit allen, die dich lieben, hier wo ich wohne (wo wir wohnen).

Segen

Halte deine (Haltet eure) Hände offen nach oben und sprich (sprecht):
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.


Die Predigt von Eberhard Hadem ist heute auf Radio Bayern 1 ab 10:25 Uhr als ‚Evangelische Morgenfeier‘ zu hören bzw. kann beim Bayerischen Rundfunk heruntergeladen werden.